Gespaltenes Subjekt, gefalteter Raum: Topologien des Unheimlichen in der Kultur

12.11.2016 , International Psychoanalytic University Berlin ///

„Derselbe Raum verträgt nicht zweierlei Ausfüllung“ schreibt zwar Freud in Das Unbehagen in der Kultur – der Raum des Unbewussten indes ermöglicht genau dies. Im Gegensatz zur üblichen Auffassung von Räumlichkeit gelten für die Psyche die Gesetze der euklidischen Geometrie nicht mehr. Statt mit mit eindeutigen Koordinaten versehen, ist der Raum des Unbewussten ein topologisch verdrehter und gefalteter, in dem hier und dort plötzlich am selben Platz zu liegen kommt oder das Subjekt im selben Moment an zwei verschiedenen Orten sein kann. Das Unheimliche ist der Name dieser unmöglichen räumlichen Konstellation – und es ist die Kultur mit ihren Künsten, welche diese Topologien des Unheimlichen immer schon zu bauen verstand.

Vortrag im Rahmen des Symposiums „Raum – Subjekt – Verstörung: In Kulturwissenschaft, Psychoanalyse und Psychiatrie“. Weitere Informationen unter: IPU BERLIN