Donnerstag, 14. März 2019, 19 Uhr, Cabaret Voltaire (Spiegelgasse 1, Zürich) ///
Die Kindheit ist der erste (und möglicherweise zeitlebens der wichtigste) Schauplatz dessen, was Walter Benjamin »Einübung in den Umgang mit den Apparaturen« nennt: Im spielenden Umgang mit technischem Gerät loten Kinder die Möglichkeiten des Medialen aus.
Dabei tun sie das mit Vorliebe so, indem sie die Geräte gerade nicht so gebrauchen, wie vom Hersteller vorgesehen. Die Kinder wissen, dass die Apparate immer noch etwas anders machen, als in der Anleitung steht. Und umgekehrt formen gerade so, in ihrem angeblichen Fehlgebrauch, die Apparate umso effektiver das mit, was man Kindheit nennt.
Mit besonderem Fokus auf den Medien des Telefons und der Stimme soll diesem Zusammenhang zwischen Kindheit und Medientechnik nachgegangen werden. Zu Wort kommen dabei derart unterschiedliches Material wie eigenes Kinderspielzeug, Comics, Kybernetik, Kinderpsychoanalyse und Jugendbuchdetektive.
Vortrag im Rahmen des Jahresschwerpunkts „Ästhetik der Kindheit“ des Zentrum Künste und Kulturtheorie der Universität Zürich. Moderiert wird der Abend von Prof. Dr. Klaus Müller-Wille