27. Januar 2017, 10.15-13.30, Universität Zürich, Deutsches Seminar, Raum SOD 002 ///
Der Filmstreifen vermag, indem man ihn anhält und wieder laufen lässt, indem man ihn skandiert, zerschneidet, zusammensetzt und seine Bilder überblendet, scheinbar sich gegenseitig Ausschließendes in nur einer Oberfläche, in nur einem ›Film‹ zu vereinigen. Wenn uns diese Darstellung psychischer Prozesse so treffend erscheint, dann nicht trotz, sondern gerade wegen ihrer Indifferenz den ganz unterschiedlichen Geisteszuständen gegenüber.
Es gebe im Unbewussten keine Negationen, schreibt Freud – und eben dieses Fehlen von Negation und Absenz trifft sich mit der gleichmacherischen Oberflächlichkeit des Films, in der ubiquitären Präsenz seiner Bilder. Im Film wie in der Psyche ist das Vergangene und Verdrängte im Bewusstsein immer mit dabei, höchstens ein Bild, einen Schritt, einen Schnitt entfernt.
Vortrag & Workshop im Rahmen des Blockseminars “Das Unbewusste in der Kultur“ veranstaltet vom Master-Studiengang Kulturanalyse der Universität Zürich und dem Lacan Seminar Zürich.